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Facility Management: So hilft digitale Technik gegen die größte Wachstumsbremse

Facility Management: So hilft digitale Technik gegen die größte Wachstumsbremse
by
Katrin Brodherr
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Die deutschen Facility Manager haben Corona hinter sich gelassen und wachsen wieder. Das ist die gute Nachricht in diesem Sommer. Die schlechte: Die Branche wächst weniger als sie könnte – weil sie nicht genug Fachkräfte hat. Die Lösung? Liegt vor allem darin, Arbeitsabläufe zu digitalisieren und so jeden einzelnen Beschäftigten effizienter zu machen.

Es geht wieder aufwärts: Die Facility-Management-Branche ist 2021 im Durchschnitt um drei Prozent gewachsen, die größten 25 Dienstleister laut Immobilienzeitung sogar um 4,9 Prozent. Allerdings bleiben die meisten Unternehmen damit unter ihren Möglichkeiten. Der größte B2B-Dienstleistungssektor in Deutschland hat schlicht und ergreifend zu wenig Personal, um die Nachfrage auf dem Markt zu bedienen. Warum?

Die Top 3 Gründe für den Personalmangel 

Eine Studie des Branchenanalysten Lünendonk & Hossenfelder brachte es schon 2020 an den Tag:  Die Probleme sind leider hausgemacht und die Branche kennt die Ursachen gut. Zu den wichtigsten Gründen für den Fachkräftemangel im Facility Management zählen demnach:

  1. die Bezahlung
  2. das Ansehen des Berufs
  3. die Arbeitszeiten und Aufgaben.

Nun ist die Bezahlung natürlich Sache der Unternehmen. Bei den Punkten zwei und drei aber kann digitale Technik den entscheidenden Unterschied machen. Gerade im Kampf um die jüngere Generation, denn die gibt der digitalen Arbeitswelt den Vorzug. Und laut ZIA, dem Zentralen Immobilien Ausschuss, ist der Kampf um junge FM-Fachkräfte längst eröffnet. 

Digitalisierung als Chance

Schon 2021 hat der ZIA zusammen mit EY Real Estate untersucht, wie Immobilienunternehmen zu digitaler Technik stehen. Ergebnis: Rund die Hälfte glaubt, damit den sich stetig verschärfenden Mangel an Fachkräften ausgleichen zu können. Wieso? Weil viele sich wiederholende Aufgaben automatisiert werden können, vor allem:

  1. der Zahlungsverkehr
  2. das Controlling und
  3. das Reporting.

Werden diese Prozesse automatisiert, können sich die Mitarbeitenden stattdessen um Aufgaben kümmern, die attraktiver sind und mehr zur Wertschöpfung beitragen. Die Branche weiß das längst, hat die Studie gezeigt. Trotzdem gaben rund 60 Prozent der befragten Unternehmen an, noch so gut wie gar nicht mit der Digitalisierung begonnen zu haben. Ergo:

Wer digitalisiert, hat die Nase vorn

Für clevere Facility Manager bietet sich viel Potenzial, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Das wird umso deutlicher, wenn wir eine zweite Studie hinzuziehen. 2021 hat Branchenanalyst Lünendonck & Hossenfelder die Digitalisierung im Facility Management untersucht. Zentrales Ergebnis: Digitale Technik unterstützt nicht nur, sie macht es überhaupt erst möglich, bestimmte Branchen-Leistungen wirtschaftlich zu erbringen. Ein Beispiel: das Management von Parkplätzen und Tiefgaragen.

Parkraum intelligent managen

Ganz gleich, ob bei Wohn- oder Gewerbeimmobilien: Die Verwaltung der Stellplätze ist eine zentrale Aufgabe des Facility Managements. Eine, die zeit- und kostenintensiv sein kann. Denn für jeden einzelnen Stellplatz müssen die Mitarbeitenden:

  1. einen Vergabeprozess einleiten
  2. ggf. Schilder anbringen, die den Stellplatz einem bestimmten Fahrzeug zuweisen
  3. die Bezahlung prüfen und
  4. mögliche Falschbelegungen kontrollieren und ggf. ahnden.

Und dieser Ablauf beginnt immer wieder von vorne, sobald ein Parkplatz neu vergeben wird. Für Unternehmen und Immobilienbetreiber, die mehrere Standorte verwalten, kann das schnell ins Uferlose ausarten. 

Wer hier auf Smart Parking setzt, kann den Aufwand für die Mitarbeitenden deutlich reduzieren. Die Kosten sinken, die Effizienz und die Zufriedenheit in der Belegschaft steigen – und selbst die Rendite kann erhöht werden. Denn die digitale Technik kann den Wert jedes einzelnen Parkplatzes erhöhen: auf das 1,5- oder teilweise sogar auf das 2,5-Fache.

Und so funktioniert’s

Statt Parkplätze Eins-zu-eins an Nutzer zu vergeben, einzeln abzurechnen und zu überwachen, übernimmt ein intelligentes Parkraum-Management-System sozusagen alle Schritte – und optimiert gleichzeitig mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Auslastung der Flächen. 

Nutzer können sich selbst registrieren und einen Stellplatz stundenweise, für einen halben oder einen ganzen Tag reservieren. Wenn sie vorfahren, weisen sie sich durch einen QR-Code, eine Chipkarte oder ihr Kennzeichen aus und erhalten vom System automatisch Zufahrt. Für Facility Manager fällt kein Verwaltungsaufwand mehr an.

Mithilfe von Künstlicher Intelligenz werden die Stellplätze außerdem besser ausgelastet: Sie können statt einmal am Tag bis zu 2,5 Mal pro Tag vergeben werden. Das steigert die Kapazität und die Rendite. Bleiben Plätze leer? Können sie ganz einfach auch an Dritte vergeben werden. 

Das bedeutet bislang ungenutzte Zusatzeinnahmen: bei Immobilien in zentralen Lagen bietet sich zum Beispiel die Vergabe an Kurzzeitparker an, bei Gewerbeimmobilien die Vergabe an Anwohner etwa in den Abend- und Nachstunden, wenn die Mitarbeitenden eher selten Stellplätze benötigen. Eine Win-win-Situation.

Wollen auch Sie Ihre Facility Manager entlasten und Ihre Rendite erhöhen? Wir beraten Sie gerne.